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pax christi

menschen machen frieden - mach mit.

Unser Name ist Programm: der Friede Christi. 

pax christi ist eine ökumenische Friedensbewegung in der katholischen Kirche. Sie verbindet Gebet und Aktion und arbeitet in der Tradition der Friedenslehre des II. Vatikanischen Konzils. 

Der pax christi Deutsche Sektion e.V. ist Mitglied des weltweiten Friedensnetzes Pax Christi International.

Entstanden ist die pax christi-Bewegung am Ende des II. Weltkrieges, als französische Christinnen und Christen ihren deutschen Schwestern und Brüdern zur Versöhnung die Hand reichten. 

» Alle Informationen zur Deutschen Sektion von pax christi

Banning Nuclear Weapons - Auftrag oder Illusion?

14. Feb 2020

Unter dieser Überschrift hatte die Katholische Akademie in Bayern die ehemaligen Außenminister Fischer und Albright zu einer Diskussion mit Kardinal Marx eingeladen.

Atomwaffen müssen abgeschafft werden, darin waren sich die Diskutanten einig. Aber wie, da unterschieden sich doch die Vorstellungen. Madeleine Albright sah die Welt im Chaos, man müsse umgehend zu zu Rüstungskontrollverträgen zurückkommen. Joschka Fischer sah die Schwierigkeit als "Nichtnuklearstaat" und Mitglied der Nato das Atomverbotsabkommen zu unterzeichnen und Kardinal Marx sprach von der Umsetzung der Worte des Papstes in Hiroshima und Nagasaki bei der er sich schon eine Unterschrift unter den Atomwaffenverbotsvertrag vorstellen konnte. Dabei setzte er auch auf die Zivilgesellschaft, die die Politiker antreiben müssten. Er freue sich, dass auch in der Kirche  die Diskussion wieder in Gang gekommen sei, dass kirchliche Gruppen viel wacher jetzt über das Thema wieder reden als vor 10/15 Jahren. Hier erwähnte er ausdrücklich Justitia et Pax und pax christi.

Materialien:

Auszüge aus den Redebeiträgen von Kardinal Marx (angegebene Zeitspannen aus dem Akademievideo):

17:15 – 19:40

Vor zwei Jahren bei der Sicherheitskonferenz kam zum ersten Mal der Begriff von „new smart nuclear weapons“ auf. Und da ist mir zum ersten Mal bewusst geworden das das eine neue Dimension hat, das heißt, wir reden nicht mehr von der alten Abschreckungsphilosophie, sondern offensichtlich von einer Entwicklung, dass nukleare Waffen wieder akzeptabler werden, begrenzter sind, beherrschbar sind, also zum normalen Arsenal des Krieges werden sollen, und damit ein neues Wettrüsten entstehen könnte, erst recht wenn die Verträge, von denen wir hier reden, auslaufen. Und davon sprechen ja mansche Politiker mittlerweile, so dass eigentlich die Analyse, die von Anfang an da war, hier handle sich um Waffen, die eine andere Bedeutung haben, und die eigentlich, und das ist die Aussage des Papstes in Hiroshima und Nagasaki gewesen, grundsätzlich verschwinden müssen. Der Krieg sollte verschwinden, das ist klar, aber das wird so schnell vielleicht nicht gehen, aber diese Waffen müssen verschwinden, weil sie Probleme schaffen, einmal natürliche den Unterschied von Zivielbevölkerung und Militär und all die Dinge, die wir aus der Friedensethik kennen, aber weil sie eben tatsächlich höchst gefährlich sind  in einem Kontext, den haben sie angesprochen, den Multiulateralismus, den ich vor 20 Jahren so nicht erwartet habe, dass eigentlich wieder gilt: Amerika first, China first, was immer, aber ein gemeinsames Interesses, eine Überlegung, was ist denn jetzt für die Welt jetzt insgesamt wichtig, geht natürlich nur über Kompromisse, das ist klar, und das ist nicht da. Und deshalb wollte ich eigentlich sagen, die Großmächte haben eigentlich die Verantwortung hier voranzugehen und nicht ein neues Wettrüsten in Gang zu bringen. Das wäre ja auch meiner Ansicht nach verheerend. Aber die Anzeichen, die wir sehen sind eher, und da stimme ich Herrn Fischer zu, beunruhigend. Die können uns nicht beruhigen. Aber die Entscheidung der UNO die Atomwaffen grundsätzlich zu bannen halte ich für einen wichtigen Schritt, obwohl das natürlich nicht sofort befolgt wird, aber der Heilige Stuhl hat das ja auch sofort unterschrieben, und auch deutlich gemacht hat, dass das das Ziel sein muss, weil wir sonst tatsächlich regional oder auch technisch in einen Wettbewerb kommen, der die Welt noch unsicherer macht. Und das wäre nicht zu akzeptieren.

42:15 – 45:15

Bei aller Klarheit, dessen was Herr Fischer gesagt hat geht es ja darum geht’s ja darum was auch Frau Albright auch sagt, wie kann man jetzt auch Bewegung in Gang bringen dazu gehört sicher auch das das was wir Zivilgesellschaftsbewegung nennen. Mir fällt auf wenn ich pax christi Briefe bekomme oder auch Justitia et Pax die Dokumente, dass, und dazu sitzen wir ja auch hierzusammen, die Diskussion darüber angestiegen ist. Also eine Zeitlang war das nicht im Blickfeld. Weder der Politiker weil sie die Priester der Atom… weglassen noch der Öffentlichkeit. Und das ist in den letzten 10/15 Jahren erheblich gestiegen. Und Politik funktioniert eben so, dass man eine öffentliche Debatte braucht und auch spürt, und ich glaube, das ist ja auch von Politikern schon gesagt worden, dass wir die Atomwaffen bannen müssen. Also insofern ist das etwas, was völlig verrückt ist, das sagt ja niemand, sondern der Diskussionspegel in die Richtung muss steigen, und ob dazu eine Hilfe ist, ich kann mir das vorstellen, wir haben gerade die kritische Antwort gehört oder die fragende nochmals problematisierende Antwort, ob einzelne Länder noch mehr unterschreiben sollen und dann die Diskussion weiterzuführen, und dann in der Nato in den Bündnissen auch die Diskussion voranzubringen, nicht weil wir alle jetzt nur moralische Gutmenschen sein wollen, sondern weil es in unserem langfristigen Interesse liegt, Atomwaffen zu bannen. So wie wir es hier ja diskutiert haben. Das muss ja ein gemeinsames Interesse sein, man kann ja nicht nur an den guten Willen appellieren. Sondern man muss ja sagen, es ist am Ende für alle besser wenn wir diese Waffen verschwinden lassen. Weil sonst die Unsicherheit, die Einzelinteressen, die Gewaltpotentiale noch steigen. Das wird ein längerer Weg und ich kann mir vorstellen, das da unsere Diskussionen oder dass da wir dort Foren oder politische Debatten führen, und das auch einzelne Länder sagen, wir wollen das jetzt, wir wollen das auf die Tagesordnung setzen, jetzt diskutieren wir wie heute Abend auch mal was haben wir uns eigentlich eingebrockt, dadurch dass wir den Staatsvertrag nicht haben und dass wir die Weitergabe von Atomwaffen nicht wirklich kontrolliert haben, was sind wir da in einer besseren Lage, nein wir sind in einer unsichereren Welt. Dass das Politiker einsehen, und sagen da müsste man was tun, da denke ich sind wir in der Sache gar nicht so unterschiedlich, da sind wir einer Meinung dass doch die Vernunft so weit reichen wie können wir denn erreichen, dass das was vernünftig ist, keine Atomwaffen, Schritt für Schritt vorangetrieben wird. Also ich meine die zivilgesellschaftliche Debatte auch in der Kirche, ich bin erfreut darüber, dass kirchliche Gruppen viel wacher jetzt über das Thema wieder reden als vor 10/15 Jahren, und das ist absolut richtig.

1:07:47 – 1:08:45

Welche Ressource haben wir als Kirche einzubringen, für uns als gläubige Menschen? Eine der wichtigsten Ressourcen das ist die Hoffnung. Das hört sich einfach an, aber ohne die Perspektive, dass ich etwas besser machen kann, dass etwas verbessert werden kann, wird die Motivation weder bei Politikern noch bei Wirtschaft noch bei irgendwelchen anderen Leuten da sein sich auf den Weg zu machen. Also Hoffnung ist das Kernelement, damit wir überhaupt diese Schritte gehen können und nicht gleich sagen hat alles keinen Zweck, rette sich wer kann, und ich sehe zu, dass ich kurzfristig bis zu meinem Tod das dickste Stück aus dem Kuchen herausschneide, was nach mir kommt interessiert mich nicht. Wenn wir die also aufgeben als Kirche und selber die Angst und Hoffnungslosigkeit durch unser Gejammer und unser Klagen verdoppeln in dieser Welt, dann haben wir nicht unseren Beitrag geleistet.